Der 60. Kaffeesiederball 2017 – ein kurzer Nachbericht

Der 60. Kaffeesiederball – Tradition und Innovation

Am Freitag, den 17. Februar 2017 verwandelten sich die Hofburg und die Redoutensäle sowie das Dachfoyer für rund 6.000 begeisterte Ballbesucherinnen und Ballbesucher von nah und fern, in das wahrscheinlich größte Kaffeehaus der Welt. Mit dem 60. Ball seit dem Jahre 1957 feierte die Kaffeesieder-Familie in der ausverkauften Hofburg eine ganz besonders rauschende Ballnacht. Das Ballmotto des Jubiläumsballs lautete „Jubiläumsmischung – Tradition & Innovation“. Ballorganisatorin Anna Karnitscher vom Café Weidinger organisierte heuer gemeinsam mit Klubofbrau Christina Hummel vom Café Hummel und Nicole Hostnik vom Café Bräunerhof zum ersten Mal den erfolgreichen Ball. Tauchen Sie mit uns noch einmal in die Chronologie des Jubiläums-Ballabends am 17. Februar ein…

 

Anna Karnitscher über das Ballmotto: „Das Motto des Balls „Jubiläumsmischung“ bildet viele unterschiedliche Aspekte ab. Die Mischung der unterschiedlichen Kaffeehäuser Wiens, vom kleinen Café an der Ecke bis zum Ringstraßencafé. Vom Billard Café bis zum Vorstadtcafé. Es deutet aber auch auf die unterschiedlichen, sehr individuellen Besucher eines Kaffeehauses hin. Diese Mischung findet sich auch im Publikum des Kaffeesiederballs und bildet – genauso wie bei einem guten Kaffee – die Ingredienzien seines großen Erfolges als Publikumsliebling, da er so elegant, trotzdem leicht und unterhaltsam ist.“

Seit jeher gilt der Kaffeesiederball als der prächtigste und opulenteste Ball Österreichs. Zum Jubiläumsball wurde vom künstlerischen Leiter des Balls, Christof Cremer gänzlich auf Rot, die Farbe der Liebe gesetzt; denn rund um die Liebe ging es nicht nur in den Einlagen der Eröffnungs-Motive nach Romeo und Julia, sondern ebenfalls im hoch begehrten Künstlerfächer zum Jubiläumsball. Den Fächer zierte eine Arbeit des renommierten österreichischen Künstlers Hans Staudacher. Das Motiv von Staudachers Arbeit spiegelte auf wunderbare Weise die unterschiedlichen Aspekte des Balls wieder: „Das Fächermotiv steht für Liebe und Leidenschaft, und die Liebe gehört gefeiert und wo kann man das besser als auf einem Wiener Ball“, sagt Hans Staudacher. Der Fächer wurde gemeinsam mit dem langjährigen Freund und Förderer des Kaffeesiederballs, Prof. Ernst Hilger von der Galerie Hilger, entwickelt und in der Umsetzung durch die Firma Julius Meinl unterstützt.

Die Allegorie zwischen Kaffeehaus, Liebe und der Farbe Rot fand man nicht nur in der opulenten Blumen- und Pflanzendekoration der Hofburg wieder sondern ebenfalls bereits im Ballplakat. „Das Plakatmotiv musste die Brücke aus Tradition und Innovation aufgreifen. Als Inspiration für das Plakat dienten uns die Werbeästhetik und Bildsprache der 50er Jahre; so etwa die Modeillustrationen des weltberühmten René Gruau oder die Ästhetik der Pin-ups.“, sagt Christof Cremer über das Plakatdesign. Fotografin Jana Madzigon setze Model Katia nach Cremers Konzeption von in Szene. Das Studio Gubo übernahm die Illustration, um dem Stil der 50er Jahre gerecht zu werden. „Die Aufgabe des Plakates war es auf etwas aufmerksam zu machen, einen Blickfang zu bieten und aus der Umgebung hervorzustechen. Das Motiv soll den Betrachter oder die Betrachterin anziehen, ansprechen und im konkreten Fall diese sogar ansehen und verführen“, ergänzt Christof Cremer seine Motivauswahl.

 

Die traditionsreiche Tanzschule Elmayer-Vestenbrugg zeichnete auch am 60. Kaffeesiederball für die Eröffnung verantwortlich. Erfolgreich geleitet wird sie seit dem Jahr 1987 von Prof. Dkfm. Thomas Schäfer-Elmayer. Das Jungdamen- und Jungherrenkomitee, bestehend aus 100 Paaren inklusive der Tanzformation, eröffnete zur Polonaise A-Dur von Frédéric Chopin.

Direkt im Anschluss präsentierte Prof. Uwe Theimer die Uraufführung des „C.A.F.E. – Marsch“. Das Besondere an dem Marsch ist, dass dieser von Prof. Theimer eigens für den Jubiläumsball nur in den Noten „C-A-F-E“ komponiert wurde.

 

 

 

Im Zentrum der Eröffnung stand der Mambo des 1957 uraufgeführten Musicals „West Side Story“ von Lonard Bernstein. Das Musical basiert auf dem „Romeo und Julia“-Motiv und wurde von Solisten der Vereinigung Wiener Staatsopernballett aufgeführt. Nikisha Fogo und Richard Szabó tanzten nach einer Choreographie von Lukas Gaudernak in Kostümen von Christof Cremer.

 

 

Die Gesangseinlage der Eröffnung lag passend zum Leitmotiv auf der Hand: Der Walzer der Julia „Je veux vivre“ aus der Oper „Roméo et Juliette“, von Carles Gounod wurde von der jungen Sopranistin der Wiener Staatsoper, Hila Fahima gesungen.

Wir möchten uns an dieser Stelle bei der Firma Hausbrandt und ihrem Eigentümer und Präsidenten, Martino Zanetti, bedanken, welcher die künstlerischen Darbietungen der Eröffnung großzügig unterstützt haben.

 

 

Die Eröffnung wurde abgeschlossen durch „Tea for Two“ von Youmans & Caesar sowie dem „Wiener Café“ Walzer von Robert Stolz für die Wiener Walzer Formation sowie dem Jungdamen- & Herrenkomitee, unter der Leitung von Prof. Dkfm. Thomas Schäfer-Elmayer von der Tanzschule Elmayer-Vestenbrugg.

Es dauerte jetzt nicht mehr lange: „Alles Walzer“ – Traditionellerweise eröffnete Prof. Dkfm. Thomas Schäfer-Elmayer die Tanzfläche und läutete eine rauschende Ballnacht ein.

 

 

Pünktlich um Mitternacht versammelten sich die Ballgeäste zur traditionellen Mitternachtseinlage im Festsaal der Hofburg. Erfahrene Ballgäste machten sich selbstverständlich deutlich früher auf den Weg, um den Star der Mitternachtseinlage hautnah erleben zu können, denn für den Jubiläumsball konnte der international bekannte Jazztrompeter Till Brönner gewonnen werden. Das Publikum genoss einen großen musikalischen Bogen von Instrumental- und Gesangsnummern über die 50er Jahren bis heute.

Es folgte die traditionelle und bei allen Ballgästen sehr beliebte Publikums-Quadrille im Festsaal unter der Leitung von Prof. Dkfm. Thomas Schäfer-Elmayer.

 

 

Die diesjährige 1-Uhr-Einlage im Großen Redoutensaal bestand aus fulminanten Opern- und Operetten-Arien und Duetten, gesungen von Sopranistin Hila Fahima & Bariton Rafael Fingerlos:

Leonard Bernsteins „Glitterter and be Gay“ aus „Candide“, gesungen von Hila Fahima,

Carl Millöckers „Dunkelrote Rosen“ aus „Gasparone“, gesungen von Rafael Fingerlos,

Franz Lehárs „Ich bin verliebt“ aus „Schön ist die Welt“ gesungen von Hila Fahima,

Erich Wolfgang Korngolds „Mein Sehnen, mein Wähnen“ Walzerlied des Pierrot aus „Die tote Stadt“, gesungen von Rafael Fingerlos,

und zum Abschluss Franz Lehárs „Komm, komm, wir wollen fort von hier“ aus „Giuditta“, gesungen von Hila Fahima und Rafael Fingerlos.

Begleitet wurden die beiden Sänger der Wiener Staatsoper von Vinzenz Praxmarer und dem Orchester Divertimento Viennese. Nach der 1-Uhr-Einlage ging es erneut heiß her mit einer weiteren Publikums-Quadrille; ebenfalls unter der Leitung von Prof. Dkfm. Thomas Schäfer-Elmayer.

 

 

Das Wohlbefinden und Amüsement der Ballgäste stand auch heuer wieder für die Wiener Kaffeesieder an erster Stelle. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Künstlern, Bands und Orchestern, die die zahlreichen Räume der Hofburg in eine unvergessliche Ballnacht verwandelt haben: 4 for Jazz mit Carole Alston im Rittersaal, The Coffee Club Band im Zeremoniensaal, The Bad Powells im Dachfoyer, Bossa Club im Metternichsaal und Sugar Daisy’s Hotclub im Forum – Wiener Kaffeehaus lieferten für alle tanzbegeisterten Ballgäste den passenden musikalischen Rahmen.

 

 

Wir bedanken uns bei den zahlreichen Spenden in den bereitgestellten Boxen am Ballabend und den Spielen am Roulettetisch der Casinos Austria. Hierdurch ist es dem Ball gelungen im Rahmen der alljährlichen Ballcharity einen Betrag von € 5.000,- für den Verein tralalobe sowie für das SOS-Kinderdorf zu sammeln.

Wir möchten uns jedoch vor allem bei allen Ballbesucherinnen und Ballbesuchern vielmals für diese außergewöhnlich schöne und rauschende Ballnacht bedanken – ohne Sie wäre der Kaffeesiederball niemals möglich – und freuen und auf den 61. Ball der Wiener Kaffeesieder am 19. Jänner 2018.

Last but not least gilt ein besonderer Dank für die tatkräftige Unterstützung den Partnern und Sponsoren des Kaffeesiederballs – darunter auch alle Helfer und Sponsoren für die Balltombola und ebenfalls vielen Dank den Firmen Julius Meinl, Hausbrandt Trieste 1892 S.p.A., Santora Kaffee, den Mobilitätspartner des Balls Renault, Schlumberger sowie Coca-Cola Hellenic, Almdudler, Winzer Krems, Radatz, Brau Union, Volksoper Wien, Casinos Austria, Campari, Staud’s Wien, Gerstner Catering Wien, Kotanyi, Demmers Teehaus, Tapferes Schneiderlein und Red Bull.

© Fotos: Klub der Wiener Kaffeehausbesitzer / Gerhard Fally  / Christian Husar / Andi Bruckner / Roland Rudolph